Mit diesen Worten zog die rheinland-pfälzische Bildungsministe-rin Dr. Stefanie Hubig am Montag Mainz eine Bilanz zum DigitalPakt Schule.
Das Programm befindet sich auf die Zielgeraden, viele Projekte und Maßnahmen sind abgeschlossen, andere müssen nur noch abgerechnet werden. „Wir haben das Geld aus dem DigitalPakt Schule genutzt, bei uns bleibt kein Geld liegen“, betonte Hubig. Dafür dankte sie besonders den Mitarbeitern der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB), die die Abwicklung des Programms durchführt, sowie den Schulträgern und den beteiligten Schulen. „Rheinland-Pfalz liegt bei der Mittelbindung im Ländervergleich im Vorderfeld – das ist das Verdienst aller Beteiligten.“
Mit eindrucksvollen Zahlen lässt sich die Wirksamkeit des DigitalPakts belegen:
- Aus dem Basis DigitalPakt Schule fließen 241 Millionen Euro nach Rheinland-Pfalz, hinzu kommt hier noch der Eigenanteil der Schulträger in Höhe von mindestens zehn Prozent. „Die Mittel sind nahezu komplett bewilligt, zum großen Teil auch schon verbaut“, betonte Hubig. Weil die Träger in Vorleistung treten und das Geld erst nach einer späteren Abrechnung erstattet bekommen, liegt die Abflussquote aktuell bei knapp 50 Prozent (rund 108 Millionen Euro). „Aber das Wichtigste ist: Es ist schon sehr viel mehr Geld an den Schulen angekommen.“
- So konnten bereits zusätzlich rund 71 Millionen Euro aus den Zusatzvereinbarungen zum Basis DigitalPakt für die Beschaffung von Endgeräten für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler und zur Administration eingesetzt werden. Konkret bedeutet das:
- Aus der Zusatzvereinbarung „Administration“ kommen weitere rund 24 Millionen Euro nach Rheinland-Pfalz. Hiermit werden IT-Support und Wartung finanziert – eine große Entlastung für die Schulträger und die Lehrkräfte.
- Weitere 24 Millionen Euro wurden über Zusatzvereinbarung „Sofortausstattung“ bereitgestellt. Damit werden Laptops und Tablets für bedürftige Schülerinnen und Schüler beschafft. Das Land hat weitere rund sechs Millionen Euro hinzugegeben, so wurden rund 95.000 Endgeräte finanziert.
- Vierter Baustein des DigitalPakts ist die Zusatzvereinbarung „Leihgeräte für Lehrkräfte“ mit einem Volumen von rund 24 Millionen Euro. Daraus wurden 42.000 Laptops und Tablets angeschafft. Dazu haben auch weitere Landesmittel von rund eine Million Euro beigetragen.
„Für eine zeitgemäße und zukunftsfähige Bildung sind moderne Infrastrukturen eine wichtige Grundvoraussetzung. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem DigitalPakt die rheinland-pfälzischen Schulen auf dem Weg der Digitalisierung unterstützen können. Die Umsetzung des Programms wird uns bei der ISB auf absehbare Zeit noch weiter beschäftigen. Damit gewährleisten wir, dass die Ausstattung in den Schulen modernen Ansprüchen genügen“, bekräftigte Sandra Baumbach, Vorstandsmitglied der ISB.
Dr. Eckart Lensch, Schuldezernent der Stadt Mainz, ergänzte die Sicht der Schulträger: „Ohne die Fördergelder des DigitalPakts in Höhe von rund 10 Millionen Euro wäre diese wichtige Investition in die schulische IT-Infrastruktur nicht möglich gewesen. In der Evaluierungs- und Entwicklungsphase konnten wir in den vergangenen zwei Jahren einschließlich der Fördergelder mehr als 25 Millionen Euro in die Digitalisierung investieren. Damit sind wir heute auf einem sehr guten Ausstattungsniveau: Alle öffentlichen Schulen in Mainz sind flächendeckend mit Breitband und WLAN ausgestattet. Rund 19.000 mobile Endgeräte (Tendenz steigend), mehr als 800 Smartboards und Beamer sind im Einsatz. Der DigitalPakt ist ein wichtiger Schritt, aber nur der Anfang eines längeren Prozesses zur Digitalisierung der Schulen, der kontinuierlich weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Schulen angepasst wird.“
„Der Digital Pakt hat als Anschubfinanzierung für die digitale Revolution in unseren Klassenzimmern hervorragend funktioniert“, berichtete Michael Sühling, Leiter der Berufsbildenden Schule BBS Mainz 3. „Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Mainz konnten wir viele Projekte umsetzen. Wir haben einen Glasfaser-anschluss, flächendeckendes WLAN, modernste digitale Tafeln in jedem Klassenzim-mer, neue PCs in unseren EDV-Räumen und ein Ausleihprogramm für Schülerinnen und Schüler, die sich keinen eigenen Laptop leisten können. Durch die kluge Weichenstellung des Bildungsministeriums konnten wir bereits vor Beginn der Corona-Pande-mie an der Pilotphase des Schulcampus RLP teilnehmen und so eine einheitliche und zukunftsfähige schulweite Lernplattform einführen. Diese guten technischen Vorausset-zungen sind an der BBS 3 auf ein Kollegium getroffen, das diese Herausforderungen als Chance nutzt. Ein weiterer zentraler Erfolgsfaktor ist der hervorragende EDV-Support seitens des Schulträgers.“
„Wir können angesichts dieser Zahlen davon ausgehen, dass alle Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz einen Laptop oder ein Tablet haben und dass alle Schülerinnen und Schüler, die ein Endgerät brauchten, auch eines über ihren Schulträger bekommen haben“, bilanzierte Hubig weiter. Zugleich verwies sie auf zahlreiche Projekte der digitalen Bildung, die ebenfalls durch den DigitalPakt weiter gediehen konnte, beschleunigt und unterstützt werden:
- Bereits 1.070 Schulen und fast 300.000 Nutzer sind mittlerweile an den Schulcampus RLP angeschlossen – Tendenz weiter steigend.
- Die Nutzerzahlen für die vom Land kostenlos bereit gestellte KI-Plattform „fobizz“ wachsen weiter rasant. Mittlerweile hat mehr als die Hälfte der Schulen die Lizenz aktiviert, vor allem an Integrierten Gesamtschulen und Gymnasien ist das Interesse überwältigend groß.
- Das Digitale Schulbuchregal wurde zum Beginn des laufenden Schuljahres gestartet, im kommenden Jahr sind schon 166 Schulen dabei.
- Ungebrochen groß ist die Nachfrage nach Fortbildungen: Das Pädagogische Landesinstitut (PL) verzeichnete im Jahr 2023 fast 90.000 Besuche von Lehrkräften bei knapp 5.000 Veranstaltungen. Der Fokus lag dabei auf Digitalisierung und Medien.
„Wir sehen: Rheinland-Pfalz tut viel für die digitale Bildung, der DigitalPakt bewirkt dafür viel Gutes – und genau deshalb muss es jetzt weitergehen“, sagte Ministerin Hubig abschließend und erneuerte damit den Appell für den DigitalPakt 2.0: „Wir brauchen diese Fortsetzung, denn zusätzliche Mittel sind unerlässlich, um das erreichte Niveau bei der digitalen Infrastruktur zu bewahren und diese zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Die Kultusministerkonferenz und die Länder sind sich deshalb einig in ihrem Appell an den Bund, sich hier angemessen finanziell einzubringen. Ich hoffe und bis zuversicht-lich, dass wir die Gespräche zum DigitalPakt 2.0 schnell zu einem konstruktiven Ende führen – zum Wohle unserer Schülerinnen und Schüler.